Stürmische Zeiten auf dem Rhein: Sechs Belvoirachter fuhren das härteste Achterrennen der Schweiz8/12/2018
Das angeblich härteste Ruderrennen der Schweiz wartete in seiner Ausgabe vom 8. Dezember mit einem Sturm auf, der die Ansage der Veranstalter untermauerte: Das Rennen ist mit 11 Kilometer nicht nur eine physisch harte Prüfung, sondern mit zahlreichen Gefahrenstellen und Windböen für Steuerleute auch ausserordentlich anspruchsvoll. Der Sturm machte die Strecke zwar noch passierbar – auch wenn einige Teams immer wieder Wasser schöpfen mussten – aber sehr hart zu fahren. Trotzdem: Niemand gab auf – ausser bei fast allen Booten die Lautsprecher, die unter Wasser nicht mehr tönen wollten. Bei dieser verschärften Herausforderung liess es sich der Belvoir nicht nehmen, auch 2018 mit 6 Teams anzutreten. Das ist selbst für uns eine logistische Herausforderung, denn das Rennen startet im öV-Niemandsland des Zürcher Weinlandes. Von den 54 Athleten, 2 Helfer und 2 Trainer wurden die meisten in 30 Minuten-Intervallen Schichten mit dem Belvoirbus vom Bahnhof Andelfingen nach Ellikon am Rhein gefahren. Dort schlugen wir unser Lager am Rhein auf, machten mit rund 288 Muttern die Ausleger fest und kontrollierten, dass alle 96 Schuhe an der Platte hielten und deren Fersen mit Fersenbänder gesichert waren. Sechs Coxboxen und 18 Lautsprecher wurden gestestet und 48 Stemmbretter eingestellt. Nach 4 Stunden war der Aufbau vollbracht, der Bootsanhänger von Booten und Rudern entleert und dafür mit Taschen und Schuhen vollgestopft. Kurz nach 13 Uhr wasserten unsere Ruderinnen und Ruderer im aufkommenden Sturm die Boote, barfuss, ohne Steg, versteht sich. Alle unsere Achter schafften es, schadenfrei auf den Fluss zu gelangen. Als erstes unserer Boote startete der Männerachter mit Startnummer 3. Bislang hatte unsere Männergruppe eine gute Herbstsaison; mit weniger als einer Minute Rückstand auf den Sieger und Rang drei sein bestes Resultat an diesem Rennen verbuchen. Einen Frauenachter haben wir derzeit nicht, denn eine grosse Zahl unserer Ruderinnen hat sich vom Leistungssport pensionieren lassen. Doch der Nachwuchs kommt: Unser Juniorinnenachter trat an und schlug die Gegnerinnen von Rapperswil-Jona/Stäfa um anderthalb Minute. Nur schade, dass es die Organisatoren, die ein Rennen sicher und zuverlässig unter sehr schwierigen Bedingungen umsetzen können, nicht schaffen, die Kategorie der Juniorinnen auch auszuweisen. Unser Juniorenachter hatte in den Extrembedingungen am meisten Pech: Ihr Boot lief so voll, dass sie immer wieder anhalten und schöpfen mussten. Und natürlich war es für unseren neuen Freshies-Jahrgang von 2018, die vor zwei Monaten zum ersten Mal im Ruderboot sassen, eine gewaltige Herausforderung. Sie alle meisterten es mit Bravour, der Männerachter mit der Freshie-Steuerfrau Fabienne Eicher am Steuer konnte gar ein paar Männerachter schlagen. Auch der Frauenachter und der Mixed-Achter der Freshies kamen durch die Wellen und sicher ins Ziel. In Eglisau konnten wir Trainer und Betreuer eine Armee durchnässter Athleten empfangen, die dann auch gleich noch ihre Boote abriggern und aufladen durften. Stärkung gab es danach in der Turnhalle von Eglisau, und richtig gefeiert wurde unsere Teamleistung am Abend in der Belvoirbar und tags darauf beim Abschluss-Brunch des Freshie-Kurses. Camille
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